Wie Du Deine Hormone natürlich beeinflussen kannst

Geschrieben von Marie Heintges

Sep 9, 2019

9. September 2019

Heute möchte ich dir einen Gastartikel von Hormoncoach Julia vorstellen. Julia war Betroffene von PCOS. PCOS (Polyzistisches Ovarialsyndrom) ist eine Hormonstörung, von der viele Frauen betroffen sind. Heute arbeitet Julia als Hormoncoach und hilft anderen Frauen mit Hormonimbalancen und PCOS wieder auf ganzheitlichem Wege gesund zu werden. Viel Spaß beim Lesen!

Welche Frau hat heute eigentlich keine Probleme mit ihren Hormonen? Hormonelle Störungen sind auf dem Vormarsch; Von unregelmäßiger Periode, Polyzystischen Ovarialsyndrom (PCOS), bis hin zu Hashimoto (eine Autoimmunkrankheit, welche die Schilddrüse betrifft), ist alles vertreten und tritt sogar immer häufiger auf. Was uns daran eigentlich nervt sind die “lästigen” Symptome, die mit jeder Hormonstörung einhergehen. Auch ich war betroffen. Keine Periode. Zysten. Viele Symptome. Diagnose: PCOS. 

Wie so häufig wird von Ärzten zur Pille geraten; Das Allheilmittel schlechthin! Wenn Deine Hormone verrückt spielen, dann helfen eben nur künstliche Hormone um sie zu beeinflussen, denn anscheinend ist Dein Körper nicht mehr wirklich funktionstüchtig und wird es wohl auch nie wieder sein.

Das oder so ähnlich bekommt man von der Schulmedizin irgendwie täglich eingetrichtert. Wir sind Opfer, gefangen in einem Körper, der nur mit künstlichen Hormonen und Medikamenten funktionsfähig zu sein scheint. Und nur diese künstlichen Stoffe helfen, unsere Symptome zu kontrollieren. Doch stimmt das? Sind unsere Körper und unsere Hormone wirklich von Natur aus einfach nicht mehr fähig richtig zu funktionieren? Ich bezweifle das!

Die Instanz vor den Hormonen – Du selbst

Es ist wichtig zu erkennen, dass Hormone unsere Gesundheit und unseren Körper beeinflussen, aber dass es noch eine Instanz davor gibt, die unsere Hormone beeinflusst.

Zu oft beschuldigen wir unsere Hormone, Grund für so viele Probleme zu sein: PMS, Pickel, Gefühle, schlechte Stimmungen, Haarausfall, Gewichtszunahme oder -abnahme, und so weiter…

Doch Fakt ist, dass es nicht einfach so passiert. Unsere Hormone kreieren nicht ohne Grund diese Symptome. Unsere Symptome sind nur die letzte Instanz, mit welcher wir mitbekommen, dass etwas mit unseren Hormonen nicht stimmt. Doch warum? Was ist los mit unseren Hormonen?

“Wir und unsere Umwelt sind die Auslöser für unsere Hormonprobleme”

Die Wahrheit ist, dass es immer einen oder mehrere Auslöser dafür gibt, dass Hormone aus dem Gleichgewicht kommen. Und diese Auslöser kommen direkt von uns – ob wir es wahrhaben wollen oder nicht.

Nicht zu selten haben wir eine negative Assoziation mit unseren Hormonen, weil wir dieses Wort oft nur dann hören, wenn sie “nicht so funktionieren”, wie es eigentlich “normal“ ist. Die Wahrheit ist, dass sie die ganze Zeit das machen, was sie sollen. Nämlich in unserem Körper Signale und Nachrichten übermitteln, damit andere Organe und Zellen ihre Aufgabe erledigen.

Was sind eigentlich Hormone?

Du kannst Dir Deine Hormone als Kommunikationssystem in Deinem Körper vorstellen. Sie sprechen miteinander und sie kommunizieren mit allen anderen Körperzellen und Organen. Jedes Hormon enthält also eine Nachricht, welche sie an andere Organe oder Zellen weiterträgt. Zellen, die diese Nachricht erhalten haben, deuten diese als Signal, etwas bestimmtes zu tun.

Wenn Deine Bauchspeicheldrüse zum Beispiel das Signal erhält, dass sich gerade Glukose im Blutkreislauf befindet, wird sie anfangen das Hormon Insulin freizusetzen. Insulin im Blut überbringt die Nachricht an die Muskelzellen, sich „zu öffnen”. Insulin ist dementsprechend das Signal, mit der die Tür der Muskelzellen für Glukose geöffnet wird. Doch kann ein großer Ausschuss an Insulin auch eine Nachricht für andere Körperzellen enthalten. So spricht es auch mit unseren Ovarien (Eierstöcken). Insulin kann beispielsweise bei Frauen mit dem PCO-Syndrom das Signal für eine erhöhte Testosteronproduktion in den Eierstöcken sein.

Unsere Hormone machen immer genau das, was sie sollen: Nachrichten überbringen.

Das bedeutet also, dass WIR und unsere Umwelt unserem Körper Signale liefern, die unsere Hormone dazu veranlassen entweder vermehrt Nachrichten zu überbringen oder keine Nachrichten mehr zu überbringen.

Kommt ein einziges Mal so ein Signal von Außen, kann unser Körper das gut wegstecken und Hormone kommen schnell wieder in die richtige Bahn. Doch heutzutage sind wir ständig mit solchen Stressoren umgeben oder kreieren sie uns selbst. Somit erhält unser Körper ständig Signale, mit denen er auf Dauer nicht umgehen kann. Anders gesagt: Unser Körper bekommt permanent Signale, die ihn dazu veranlassen sich hormonell anzupassen und das passt uns meistens nicht, weil es sich in Symptomen äußert, die unschön sind. Wie unpraktisch!

22 Signale, die unsere Hormone durcheinander bringen können

Um zu verdeutlichen, welche Signale unseren Körper zu einer hormonellen Anpassung zwingen, habe ich Dir eine kurze und knackige Liste zusammengestellt, welche ich in die Kategorien Ernährungsstress, Körperlicher Stress, Umweltstress und mentaler, emotionaler und spiritueller Stress eingeteilt habe. Sie ist nicht vollständig, zeigt Dir aber die häufigsten Problembereiche.

Ernährungsstress

  1. Zucker, Backwaren und Süßigkeiten
  2. Fast Food
  3. Diäten
  4. Süßstoffe
  5. Konservierungsmittel
  6. Pestizide auf unseren Lebensmitteln
  7. Körperlicher Stress
  8. Zu wenig Bewegung (Couch-potato)
  9. Zu viel Bewegung (Crossfit)
  10. Verletzungen & Unfälle

Umweltstress

  1. Plastik
  2. Abgase
  3. Kosmetik (Bodylotion, Shampoo etc)
  4. Blaues Licht von Bildschirmen
  5. Ständige Erreichbarkeit mit dem Smartphone*

Mentaler, emotionaler & spiritueller Stress

  1. Prüfungsangst
  2. Termindruck
  3. Tod einer geliebten Person
  4. Trennung
  5. Misshandlung
  6. Verletztes inneres Kind
  7. Allein sein
  8. Misstrauen in die Welt und unsere Mitmenschen

*Jedes “Ping” unseres Smartphones wird von einem Teil des Gehirns (Amygdala) als Gefahr wahrgenommen. Es entsteht eine Angstreaktion, die unser Nervensystem in den “flight, fight or Freeze” Modus versetzt. Uns ist es nicht bewusst, aber unser Gehirn kennt den Unterschied zwischen Säbelzahntiger und Smartphone nicht. Eine Reihe an Stresshormonen kann so ständig ausgeschüttet werden.

Deine Hormone als Nachrichtenübermittler zwischen Umwelt und deinen Symptomen

Was Du tun kannst, um deine Hormone und Symptome zu beeinflussen

Anstatt jetzt in Panik zu geraten, weil die Liste zu überwältigend aussieht, bleibst Du jetzt einfach mal total ruhig.

Du triffst die Entscheidung, Verantwortung für Deinen Körper und Deine Gesundheit zu übernehmen. Dabei gibst Du immer Dein Bestes. Bitte sei Dir bewusst, dass Dein Bestes von Tag zu Tag und von Stunde zu Stunde variiert. Du wirst nie zu 200% alles richtig machen. Und das ist okay!

Kleine Veränderungen im Alltag, welche Deine Gesundheit und Deinen Körper beflügeln

Anstatt dich zu überwältigen, machst Du folgendes:

Du suchst dir erst mal nur einen Bereich heraus (z.B. Ernährung), und brichst diesen Bereich für Dich in kleinere Bereiche auf.

Hier ein paar Beispiele

  • Einen Termin bei der Ernährungsberatung buchen oder mir einen Coach suchen, der mir hier helfen kann
  • Jeden Morgen nach dem Aufstehen ein Glas warmes Wasser trinken, und somit meinen Wasserkonsum erhöhen
  • Grünen Tee anstatt Kaffee trinken
  • Jeden Tag einen frischen grünen Smoothie trinken. Das gibt dir die nötigen Vitamine und Mineralstoffe
  • Jeden Mittag (oder Abend) grünes Gemüse essen. Gemüse macht mindestens die Hälfte meines Tellers aus
  • Einen Ernährungsplan machen
  • Ein Ernährungstagebuch führen
  • Mealprep am Sonntag
  • Selbstgemachtes Müsliriegel anstatt Schokoriegel
  • Ich versuche mal Weizen wegzulassen und esse statt dessen Roggen, Dinkel oder Buchweizen.

Deine Aufgabe

Nimm Dir 1 bis 3 dieser Ideen und ziehe sie in den nächsten 2 Wochen konsequent durch. Nimm die Dinge, die Du ganz realistisch durchsetzen kannst.

Ein Glas warmes Wasser kann jeder am Morgen trinken. Das könnte Dein erster Schritt zu einem gesünderen Ich mit einem ausbalancierten Hormonsystem sein. Ganz egal, wie klein dieser Schritt ist. Nimm es als Prozess wahr und mach Dich nicht klein, wenn Du es an einem Morgen nicht geschafft hast. Jeder Tag ist ein neuer Anfang. Gehe abends in Dich und schreibe vielleicht sogar auf, was Du heute für Dich und Deinen Körper erreicht hast.

Feier doch mal, dass Du viel mehr Wasser getrunken hast. Freue dich über jeden grünen Smoothie, den Du anstatt der Brezel in Deinen Alltag eingeschoben hast. Richte Deinen Fokus auf das, was Du mit Erfolg erreicht hast. Nimm wahr, was nicht so gut gelaufen ist und richte Deinen Fokus dann wieder nach vorn und darauf, was Du morgen alles erreichen kannst. Gehe von hier; Jeden Tag einen kleinen Schritt und setze Dir alle zwei Wochen neue Ziele, ohne von neu gewonnenen Gewohnheiten abzukommen. Baue auf; Nimm Dir neue Bereiche hinzu und brich diese auf.

Über einen ganzheitlichen Weg zu mehr Gesundheit zu finden wird immer wichtiger. Lies hier für noch mehr Tipps für einen ganzheitlichen Weg zu einem schmerzfreien und gesunden Körper.

Wie du ein funktionierendes Hormonsystem herstellst – Gratis Worksheet zum Herunterladen

Um zum Download zu kommen, klicke einfach auf das unten stehende Bild. 

Hormone in die Balance bringen – Schritt für Schritt zum Ziel 

Finde kleine Dinge, die Du jeden Tag tun kannst. Denn die Gesamtheit der kleinen Schritte bringt Dich Deinem großen Ziel näher. Mit jedem kleinen Schritt – jedem Glas Wasser – sendest Du die richtigen Signale an Deinen Körper und an Deine Hormone. Schritt für Schritt verhilfst Du so dem Kommunikationssystem in Deinem Körper wieder zu einem funktionierenden System. Es klappt!  Genau so habe auch ich meine Hormone wieder in die richtige Bahn gelenkt.

Mehr zu Julia, ihrem Coaching und zum Thema Hormone und PCOS bekommst Du auf Ihrer WebsiteInstagram, und in ihrem wöchentlichen Podcast “Feel Femtastic” auf iTunes, Spotify und Google Podcast.

Titelbild: Katja Vogt

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